Rechtsanwältin
Strafverteidigerin
Wurden Sie wegen des Verdachts auf Fahren unter Cannabiseinfluss angehalten oder angezeigt? Dann befinden Sie sich vermutlich in einer äußerst belastenden Situation. Die Sorge um mögliche Strafen, den Verlust des Führerscheins und potenzielle berufliche Konsequenzen kann überwältigend sein. In diesem Artikel möchten wir Ihnen einen umfassenden Überblick über die rechtliche Lage, mögliche Konsequenzen und Ihre Handlungsoptionen geben.
Das Fahren unter Cannabiseinfluss wird in Deutschland hauptsächlich durch zwei Gesetze geregelt:
Zusätzlich relevant sind § 3 StVG, der die Entziehung der Fahrerlaubnis normiert und § 44 StGB, der die Erteilung eines Fahrverbots regelt.
Ein zentraler Aspekt bei der rechtlichen Beurteilung ist die THC-Konzentration im Blut des Fahrers. Bislang galt ein durch die Rechtsprechung festgelegter Grenzwert von 1 ng/ml THC im Blutserum. Ab diesem Wert wurde in der Regel von einer Ordnungswidrigkeit nach § 24a StVG ausgegangen. Der Bundestag und Bundesrat hat sich aufgrund der Legalisierung von Cannabis jetzt auf die Erhöhung dieses Wertes auf 3,5 ng/ml THC im Blut verständigt, wodurch eine Ordnungswidrigkeit nun erst ab diesem neuen Wert vorliegt. Bei höheren Werten oder bei nachweisbarer Fahruntüchtigkeit kann eine Straftat nach § 316 StGB vorliegen. Für Personen, die das 21. Lebensjahr noch nicht vollendet haben oder sich in der Probezeit befinden, soll weiterhin der Grenzwert von 1 ng/ml gelten
Die Konsequenzen eines Verstoßes gegen die Vorschriften zu Cannabis im Straßenverkehr können weitreichend sein:
Es ist wichtig zu verstehen, dass die tatsächlichen Strafen von vielen Faktoren abhängen, einschließlich der individuellen Umstände des Falls, möglicher Vorstrafen und der Qualität der Verteidigung.
Werden Sie in eine Verkehrskontrolle verwickelt, ist es entscheidend, Ihre Rechte zu kennen und richtig zu handeln:
Angesichts der potenziell schwerwiegenden Konsequenzen ist es ratsam, sich frühzeitig professionelle Unterstützung zu suchen. Ein erfahrener Anwalt für Strafrecht kann die Rechtmäßigkeit der Kontrolle und der Beweiserhebung prüfen, die Zuverlässigkeit und Aussagekraft der Messmethoden hinterfragen, individuelle Verteidigungsstrategien entwickeln und auf eine Einstellung des Verfahrens oder mildere Strafen hinwirken. Bei der Kanzlei Hartun & Killet sind wir auf Fälle im Zusammenhang mit Cannabis im Straßenverkehr spezialisiert. Unsere Erfolge sprechen für sich: Zahlreiche verhinderte Führerscheinentzüge, deutlich reduzierte Sperrzeiten in vielen Fällen und mehrfach erreichte Verfahrenseinstellungen. Wir verstehen die technischen Details der Messverfahren ebenso wie die neuesten rechtlichen Entwicklungen in diesem Bereich. Dies ermöglicht es uns, jeden Fall individuell und mit höchster Sorgfalt zu bearbeiten.
Ein häufiges Missverständnis betrifft die Nachweisbarkeit von Cannabis im Körper. THC kann je nach Konsummenge und -häufigkeit noch Tage nach dem letzten Konsum nachweisbar sein, ohne dass eine akute Beeinträchtigung vorliegt. Dies ist ein wichtiger Aspekt, den wir in unserer Verteidigungsstrategie berücksichtigen. In manchen Fällen kann auch ein passiver Cannabiskonsum zu einem positiven Testergebnis führen. Die Unterscheidung zwischen aktivem und passivem Konsum kann für die rechtliche Beurteilung von Bedeutung sein und erfordert eine sorgfältige Analyse der Umstände.
Eine effektive Verteidigung in Fällen von Cannabis am Steuer erfordert ein strategisches Vorgehen. Wir beginnen mit einer sorgfältigen Fallanalyse, bei der wir alle Details des Vorfalls prüfen, von der Rechtmäßigkeit der Kontrolle bis zur Zuverlässigkeit der Messergebnisse. Basierend auf den spezifischen Umständen Ihres Falls erarbeiten wir eine individuelle Verteidigungsstrategie. Wir verhandeln mit Behörden und Staatsanwaltschaft und setzen uns für eine möglichst günstige Lösung ein, sei es durch Verfahrenseinstellung oder Strafmilderung. Falls notwendig, vertreten wir Sie kompetent vor Gericht und kämpfen für Ihre Rechte.
Unsere Unterstützung beginnt mit einem ersten Beratungsgespräch, in dem wir Ihren Fall analysieren und eine vorläufige Strategie entwickeln. Im Anschluss kümmern wir uns um Akteneinsicht und gründliche Prüfung aller Beweise, Kommunikation mit Behörden und Gerichten, Vorbereitung und Einreichung notwendiger Schriftsätze, Verhandlung möglicher Einstellungen oder Strafmilderungen sowie die Vorbereitung auf mögliche Gerichtsverfahren. Während des gesamten Prozesses halten wir Sie über alle Entwicklungen auf dem Laufenden und stehen Ihnen für Fragen zur Verfügung.
Wenn Sie mit dem Vorwurf des Fahrens unter Cannabiseinfluss konfrontiert sind, ist schnelles und überlegtes Handeln entscheidend. Die rechtlichen und persönlichen Konsequenzen können erheblich sein, aber mit der richtigen Unterstützung lassen sich oft deutlich bessere Ergebnisse erzielen. Bei der Kanzlei Hartun & Killet verstehen wir die Komplexität und die emotionale Belastung, die solche Situationen mit sich bringen. Unsere Erfahrung und unser Engagement für Ihre Rechte können den entscheidenden Unterschied machen.
Lassen Sie sich von uns helfen, die bestmögliche Lösung für Ihre Situation zu finden. Kontaktieren Sie uns noch heute – wir sind für Sie da.
Cannabis kann je nach Konsummenge und -häufigkeit mehrere Tage im Blut nachweisbar sein. THC-COOH, ein Abbauprodukt von THC, kann sogar noch länger nachgewiesen werden. Für die strafrechtliche Beurteilung ist jedoch primär das aktive THC relevant.
Nach Inkrafttreten des geänderten StVG wird bei einem THC-Wert von 3,5 ng/ml im Blutserum eine Ordnungswidrigkeit angenommen. Bei höheren Werten oder Anzeichen von Fahruntüchtigkeit kann eine Straftat vorliegen. Jeder Fall wird jedoch individuell beurteilt.
Nein, Sie sind nicht verpflichtet, einen freiwilligen Drogenschnelltest durchzuführen. Sie können diesen höflich ablehnen, ohne Konsequenzen befürchten zu müssen.
Bei einem begründeten Verdacht auf Fahren unter Drogeneinfluss kann die Polizei Ihren Führerschein vorläufig sicherstellen. Ein endgültiger Entzug erfolgt jedoch erst nach einem rechtskräftigen Urteil oder einer Entscheidung der Fahrerlaubnisbehörde.
Die Strafen variieren je nach Schwere des Verstoßes. Bei einer Ordnungswidrigkeit drohen in der Regel 500 Euro Bußgeld, 2 Punkte in Flensburg und 1 Monat Fahrverbot. Bei einer Straftat können Geldstrafen, Führerscheinentzug und in schweren Fällen Freiheitsstrafen verhängt werden.
In vielen Fällen wird nach einem Cannabis-Verstoß im Straßenverkehr eine Medizinisch-Psychologische Untersuchung (MPU) angeordnet, besonders wenn es sich um einen wiederholten Verstoß handelt oder wenn ein regelmäßiger Konsum vermutet wird.
Das hängt von Ihrem Beruf und den spezifischen Umständen ab. In Berufen, die eine Fahrerlaubnis erfordern, kann eine Verurteilung zu erheblichen beruflichen Konsequenzen führen. In anderen Berufen hängt es oft von den Regelungen des Arbeitsvertrags und der Unternehmenspolitik ab.
Die Dauer des Verfahrens kann stark variieren, von wenigen Wochen bei Ordnungswidrigkeitenverfahren bis zu mehreren Monaten oder Jahren bei Strafverfahren. Faktoren wie die Komplexität des Falls, die Arbeitsbelastung der Behörden und mögliche Einsprüche können die Dauer beeinflussen.
In seltenen Fällen kann ein intensiver passiver Cannabiskonsum zu einem positiven Testergebnis führen. Die gemessenen Werte sind jedoch in der Regel sehr niedrig. Ein erfahrener Anwalt kann dies als mögliches Verteidigungsargument prüfen.
Ein spezialisierter Anwalt kann die Rechtmäßigkeit der Kontrolle und der Beweiserhebung prüfen, die Zuverlässigkeit der Messmethoden hinterfragen, individuelle Verteidigungsstrategien entwickeln und auf eine Einstellung des Verfahrens oder mildere Strafen hinwirken. Er kann auch bei der Kommunikation mit Behörden unterstützen und Sie vor Gericht vertreten.