Wegen Betrug angezeigt – was tun? Ihr Leitfaden für die richtige Reaktion

Betrugsanzeigen nach § 263 StGB erfordern sofortige professionelle Verteidigung durch einen Anwalt für Strafrecht. Wichtige Aspekte sind das Aussageverweigerungsrecht nach § 136 StPO, systematische Beweissicherung und Prüfung der komplexen Tatbestandsmerkmale. Mögliche Verfahrensausgänge umfassen Einstellung nach §§ 153, 170 Abs. 2 StPO oder Hauptverhandlung. Bei schweren Fällen nach § 263 Abs. 3 StGB drohen erhöhte Strafen. Eine gründliche Vorbereitung und anwaltliche Beratung sind für erfolgreiche Verteidigung unerlässlich.

wegen betrug angezeigt was tun

Das Wichtigste im Überblick:

  • Sofort handeln und Anwalt kontaktieren: Bei einer Betrugsanzeige sollten Sie unverzüglich einen erfahrenen Anwalt für Strafrecht beauftragen und keine Aussagen ohne rechtliche Beratung machen
  • Aussageverweigerungsrecht nutzen: Sie sind nicht verpflichtet, sich zu den Vorwürfen zu äußern – nutzen Sie dieses Recht nach § 136 StPO konsequent
  • Beweise sammeln und sichern: Dokumentieren Sie alle relevanten Unterlagen und Kommunikation, die Ihre Unschuld belegen oder den Sachverhalt aufklären können

Wenn der Betrugsvorwurf im Raum steht

Eine Anzeige wegen Betrugs gehört zu den schwerwiegendsten Beschuldigungen im Strafrecht. Der Vorwurf, andere Menschen durch Täuschung um ihr Geld oder Vermögen gebracht zu haben, kann nicht nur rechtliche Konsequenzen haben, sondern auch den Ruf und die berufliche Laufbahn nachhaltig schädigen.

Betrugsvorwürfe entstehen in den verschiedensten Lebensbereichen: von Geschäftsbeziehungen über Online-Handel bis hin zu Versicherungsangelegenheiten oder Sozialleistungen. Die Palette reicht von einfachen Missverständnissen bis hin zu komplexen wirtschaftlichen Sachverhalten, die eine genaue rechtliche Prüfung erfordern.

Das deutsche Strafrecht sieht für Betrug nach § 263 StGB empfindliche Strafen vor. Ein erfahrener Anwalt für Strafrecht kann dabei helfen, die Situation richtig einzuschätzen, Ihre Rechte zu wahren und eine angemessene Verteidigung aufzubauen. Entscheidend ist, von Beginn an die richtigen Schritte zu unternehmen und häufige Fehler zu vermeiden.

Rechtliche Grundlagen des Betrugs

Definition nach § 263 StGB

Der Betrug ist in § 263 des deutschen Strafgesetzbuchs (StGB) geregelt. Danach macht sich strafbar, wer in der Absicht, sich oder einem Dritten einen rechtswidrigen Vermögensvorteil zu verschaffen, das Vermögen eines anderen dadurch schädigt, dass er durch Vorspiegelung falscher oder durch Entstellung oder Unterdrückung wahrer Tatsachen einen Irrtum erregt oder unterhält.

Diese Definition zeigt bereits die Komplexität des Tatbestands: Es müssen verschiedene Tatbestandsmerkmale kumulativ erfüllt sein, damit eine Betrugshandlung vorliegt. Schon das Fehlen eines Elements kann zur Straflosigkeit führen.

Tatbestandsmerkmale im Detail

Für eine Verurteilung wegen Betrugs müssen folgende Merkmale erfüllt sein: eine Täuschungshandlung, ein dadurch hervorgerufener Irrtum beim Geschädigten, eine auf diesem Irrtum beruhende Vermögensverfügung, ein daraus resultierender Vermögensschaden und der Vorsatz zur Bereicherung.

Jedes dieser Merkmale muss im Einzelfall geprüft werden. Oft scheitern Betrugsvorwürfe daran, dass eines der Tatbestandsmerkmale nicht erfüllt ist oder nicht bewiesen werden kann. Eine sorgfältige rechtliche Analyse ist daher unerlässlich.

Verschiedene Betrugsformen

Das Strafgesetzbuch kennt neben dem einfachen Betrug auch qualifizierte Formen wie den schweren Betrug nach § 263 Abs. 3 StGB, der in Fällen besonders schwerer Schädigung eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren vorsieht, den gewerbsmäßigen Betrug oder den Betrug als Mitglied einer Bande. Diese Varianten haben höhere Strafrahmen und erfordern zusätzliche Tatbestandsmerkmale.

Auch verwandte Tatbestände wie Untreue nach § 266 StGB, Urkundenfälschung nach § 267 StGB oder Computerbetrug nach § 263a StGB können relevant sein. Die genaue rechtliche Einordnung ist oft entscheidend für die Verteidigungsstrategie.

Sofortmaßnahmen bei einer Betrugsanzeige

Ruhe bewahren und nichts überstürzen

Wenn Sie erfahren, dass gegen Sie eine Anzeige wegen Betrugs vorliegt, ist der erste Schritt, Ruhe zu bewahren. Geraten Sie nicht in Panik und unternehmen Sie keine übereilten Handlungen. Vermeiden Sie insbesondere jede Kommunikation mit dem Anzeigeerstatter oder Zeugen ohne anwaltliche Beratung.

Viele Beschuldigte neigen dazu, die Situation durch eigene Aktivitäten „retten“ zu wollen. Dies führt jedoch oft zu einer Verschlechterung der Lage. Überlassen Sie alle Schritte Ihrem Anwalt und konzentrieren Sie sich auf die Sammlung relevanter Unterlagen.

Unverzügliche Beauftragung eines Strafverteidigers

Der wichtigste Schritt ist die sofortige Beauftragung eines erfahrenen Strafverteidigers. Betrugsverfahren sind oft komplex und erfordern spezielle Kenntnisse im Wirtschaftsstrafrecht. Ein Anwalt kann bereits in der frühen Phase wichtige Weichen stellen und oft eine Eskalation verhindern.

Ihr Anwalt kann auch beurteilen, ob überhaupt ein strafrechtlich relevanter Sachverhalt vorliegt oder ob es sich um einen zivilrechtlichen Streit handelt, der fälschlicherweise als Betrug angezeigt wurde. Diese Einschätzung ist für das weitere Vorgehen entscheidend.

Aussageverweigerungsrecht konsequent nutzen

Als Beschuldigter haben Sie das Recht, die Aussage zu verweigern. Dieses Recht sollten Sie konsequent nutzen und keine Angaben zur Sache machen, ohne vorher mit Ihrem Anwalt gesprochen zu haben. Auch gut gemeinte Erklärungsversuche können später gegen Sie verwendet werden.

Das Aussageverweigerungsrecht gilt sowohl bei polizeilichen Vernehmungen als auch vor der Staatsanwaltschaft oder vor Gericht. Lassen Sie sich nicht davon überzeugen, dass eine Aussage zu Ihrer Entlastung beitragen würde – dies entscheidet allein Ihr Anwalt nach sorgfältiger Prüfung.

Ermittlungsverfahren bei Betrugsvorwürfen

Polizeiliche Ermittlungen

Betrugsermittlungen beginnen meist mit der Anzeigenaufnahme bei der Polizei. Diese führt erste Ermittlungen durch, vernimmt den Anzeigeerstatter und sammelt erste Beweise. Je nach Komplexität des Falls können auch spezialisierte Dienststellen wie Wirtschaftskommissariate eingeschaltet werden.

Die Polizei wird versuchen, Sie als Beschuldigten zu vernehmen. Einer solchen Vorladung müssen Sie nicht folgen, außer es liegt eine richterliche Anordnung vor. Konsultieren Sie in jedem Fall vorher Ihren Anwalt und lassen Sie sich von ihm begleiten, falls Sie sich zu einer Aussage entschließen.

Staatsanwaltschaftliche Prüfung

Nach Abschluss der polizeilichen Ermittlungen prüft die Staatsanwaltschaft, ob ein hinreichender Tatverdacht für eine Anklageerhebung besteht. Bei Betrugsverfahren kann dies längere Zeit dauern, da oft umfangreiche Unterlagen ausgewertet werden müssen.

Die Staatsanwaltschaft kann auch eigene Ermittlungen anordnen, etwa Durchsuchungen, Beschlagnahmen oder die Vernehmung weiterer Zeugen. Ihr Anwalt kann die Ermittlungen begleiten und sicherstellen, dass Ihre Rechte gewahrt bleiben.

Mögliche Ermittlungsmaßnahmen

Bei Betrugsverfahren kommen verschiedene Ermittlungsmaßnahmen in Betracht: Durchsuchung von Wohn- und Geschäftsräumen, Beschlagnahme von Unterlagen und elektronischen Datenträgern, Kontenpfändungen oder die Auswertung von E-Mails und Telefondaten.

Diese Maßnahmen sind für die Betroffenen oft sehr belastend. Ihr Anwalt kann prüfen, ob die Maßnahmen rechtmäßig sind und gegebenenfalls Rechtsmittel einlegen. Auch bei der Durchführung von Durchsuchungen sollten Sie sich anwaltlich vertreten lassen.

Verteidigungsstrategien entwickeln

Tatbestandsprüfung und rechtliche Bewertung

Die erste Aufgabe Ihres Anwalts ist die genaue Prüfung, ob die Vorwürfe überhaupt den Tatbestand des Betrugs erfüllen. Oft stellt sich heraus, dass wichtige Tatbestandsmerkmale fehlen oder nicht beweisbar sind. In solchen Fällen kann bereits früh eine Verfahrenseinstellung erreicht werden.

Besonders häufig fehlt es am Vorsatz zur Bereicherung oder an einer Täuschungshandlung. Auch der erforderliche Vermögensschaden ist nicht immer gegeben. Eine sorgfältige rechtliche Analyse kann solche Schwachstellen der Anklage aufdecken.

Sachverhaltsaufklärung und Beweisführung

Parallel zur rechtlichen Prüfung muss der tatsächliche Sachverhalt aufgeklärt werden. Ihr Anwalt sammelt alle relevanten Unterlagen, prüft die Glaubwürdigkeit von Zeugenaussagen und entwickelt eine alternative Darstellung der Geschehnisse.

Besonders wichtig ist die Dokumentation Ihrer Sicht der Dinge. E-Mails, Verträge, Rechnungen oder andere Belege können beweisen, dass Sie in gutem Glauben gehandelt haben und keine Täuschungsabsicht vorlag.

Verhandlungsstrategie mit der Staatsanwaltschaft

Ein erfahrener Strafverteidiger kann oft durch direkte Gespräche mit der Staatsanwaltschaft eine günstige Lösung erreichen. Dies kann eine Verfahrenseinstellung, eine Geldauflage oder eine milde Strafe im Rahmen eines Strafbefehls sein.

Solche Verhandlungen erfordern genaue Kenntnis der Rechtslage und der Praxis der jeweiligen Staatsanwaltschaft. Ihr Anwalt kann einschätzen, welche Argumente erfolgversprechend sind und wie die Verhandlungen zu führen sind.

Praktische Fallbeispiele

Fall 1: Missverständnis bei Geschäftsabwicklung

Herr Schneider verkauft über eine Online-Plattform ein gebrauchtes Auto. Der Käufer behauptet später, das Auto habe erhebliche Mängel, die verschwiegen wurden, und erstattet Anzeige wegen Betrugs. Tatsächlich hatte Herr Schneider alle ihm bekannten Mängel ordnungsgemäß angegeben. Durch die Vorlage der Original-Anzeige, Fotos und Zeugenaussagen kann bewiesen werden, dass keine Täuschung vorlag. Das Verfahren wird eingestellt.

Fall 2: Komplexer Unternehmensvorgang

Frau Weber, Geschäftsführerin einer kleinen Firma, wird beschuldigt, Kunden durch falsche Angaben über Lieferzeiten betrogen zu haben. Die Verzögerungen entstanden jedoch durch unvorhersehbare Lieferprobleme bei Zulieferern. Durch umfangreiche Dokumentation der Geschäftsabläufe und Vorlage der Korrespondenz mit Lieferanten kann bewiesen werden, dass die ursprünglichen Angaben realistisch waren und kein Betrugsvoratz vorlag.

Fall 3: Versicherungsangelegenheit mit Aufklärungsbedarf

Herr Fischer meldet einen Wasserschaden seiner Versicherung und wird später wegen Betrugs angezeigt, da die Versicherung Zweifel an der Darstellung hat. Ein Sachverständigengutachten und die Rekonstruktion des Schadenhergangs beweisen jedoch, dass der Schaden tatsächlich wie angegeben entstanden ist. Die Anzeige erweist sich als unbegründet.

Beweissicherung und Dokumentation

Relevante Unterlagen sammeln

Beginnen Sie sofort nach Bekanntwerden der Anzeige mit der systematischen Sammlung aller relevanten Unterlagen. Dazu gehören Verträge, E-Mails, Rechnungen, Kontoauszüge, Telefon­protokolle und alle anderen Dokumente, die den strittigen Vorgang betreffen.

Erstellen Sie eine chronologische Übersicht der Ereignisse und notieren Sie sich alle Details, solange sie noch frisch in Ihrem Gedächtnis sind. Diese Dokumentation kann später für Ihre Verteidigung entscheidend sein.

Zeugen identifizieren und sichern

Überlegen Sie, welche Personen den Sachverhalt aus Ihrer Sicht bestätigen können. Kontaktieren Sie diese Personen und bitten Sie sie, ihre Erinnerungen zu notieren oder sich für eine spätere Aussage zur Verfügung zu stellen.

Wichtig ist dabei, die Zeugen nicht zu beeinflussen oder ihre Aussagen zu manipulieren. Ihr Anwalt kann dabei helfen, Zeugen ordnungsgemäß zu befragen und ihre Aussagen für das Verfahren zu sichern.

Elektronische Beweise sichern

In der heutigen Zeit spielen elektronische Beweise eine wichtige Rolle. Sichern Sie alle relevanten E-Mails, Dateien, WhatsApp-Nachrichten oder andere elektronische Kommunikation. Achten Sie darauf, dass diese Daten nicht versehentlich gelöscht oder überschrieben werden.

Bei komplexeren Sachverhalten kann auch die Einschaltung eines IT-Forensikers erforderlich sein, um elektronische Beweise professionell zu sichern und auszuwerten.

Mögliche Verfahrensausgänge

Verfahrenseinstellung

Der beste Ausgang für einen Beschuldigten ist die Einstellung des Verfahrens durch die Staatsanwaltschaft. Dies kann nach § 170 Abs. 2 der Strafprozessordnung (StPO) geschehen, wenn kein hinreichender Tatverdacht besteht, oder nach § 153 StPO bei geringfügigen Fällen.

Eine Einstellung nach § 170 Abs. 2 StPO bedeutet eine vollständige Entlastung und ist daher vorzugswürdig. Bei einer Einstellung nach § 153 StPO bleibt zwar formal ein Tatverdacht bestehen, jedoch wird auf die Verfolgung verzichtet und keine Strafe verhängt.

Strafbefehlsverfahren

Bei eindeutiger Beweislage kann die Staatsanwaltschaft einen Strafbefehl beantragen. Dabei wird ohne Hauptverhandlung eine Geldstrafe verhängt. Sie haben die Möglichkeit, gegen den Strafbefehl Einspruch einzulegen und eine mündliche Verhandlung zu beantragen.

Ein Strafbefehl sollte nur nach sorgfältiger rechtlicher Prüfung akzeptiert werden, da er einer Verurteilung gleichkommt und entsprechende Folgen hat.

Hauptverhandlung vor Gericht

Bei schweren Fällen oder wenn Sie Einspruch gegen einen Strafbefehl eingelegt haben, kommt es zu einer Hauptverhandlung. Diese findet je nach Schwere der Tat vor dem Amtsgericht oder Landgericht statt.

In der Hauptverhandlung können Sie sich zur Sache äußern oder weiterhin schweigen. Ihr Anwalt wird Ihre Verteidigung führen und versuchen, einen Freispruch oder eine milde Strafe zu erreichen.

Besondere Aspekte bei Betrugsvorwürfen

Vermögensarreste und Sicherungsmaßnahmen

Bei größeren Betrugsvorwürfen kann das Gericht Vermögensarreste anordnen, um sicherzustellen, dass später Schadenersatz oder Wertersatz geleistet werden kann. Dies kann zu erheblichen wirtschaftlichen Problemen führen.

Ihr Anwalt kann gegen solche Maßnahmen vorgehen und versuchen, sie zu reduzieren oder aufheben zu lassen. Wichtig ist auch, dass für den Lebensunterhalt und die Geschäftstätigkeit ausreichende Mittel frei bleiben.

Zivilrechtliche Ansprüche

Neben dem Strafverfahren können auch zivilrechtliche Schadensersatzansprüche geltend gemacht werden. Diese können im Adhäsionsverfahren bereits im Strafprozess oder in einem separaten Zivilverfahren verfolgt werden.

Die Verteidigung gegen zivilrechtliche Ansprüche erfordert eine koordinierte Strategie, da Aussagen im Strafverfahren auch im Zivilprozess verwendet werden können.

Berufliche und gesellschaftliche Folgen

Eine Anzeige wegen Betrugs kann bereits vor einer Verurteilung erhebliche berufliche und gesellschaftliche Folgen haben. Arbeitgeber, Geschäftspartner oder Kunden können das Vertrauen verlieren.

Ihr Anwalt kann dabei helfen, den Schaden zu begrenzen und beispielsweise durch geeignete Öffentlichkeitsarbeit oder rechtliche Schritte gegen falsche Berichterstattung vorzugehen.

Psychologische Belastung bewältigen

Umgang mit Stress und Angst

Eine Betrugsanzeige ist für die meisten Menschen eine extreme Stresssituation. Die Ungewissheit über den Ausgang des Verfahrens, die Angst vor den Konsequenzen und der gesellschaftliche Druck können zu erheblichen psychischen Belastungen führen.

Wichtig ist es, sich bewusst zu machen, dass eine Anzeige noch keine Verurteilung bedeutet. Mit der richtigen Verteidigung haben Sie gute Chancen, die Vorwürfe zu widerlegen oder zumindest eine milde Behandlung zu erreichen.

Unterstützung durch Familie und Freunde

Sprechen Sie mit Vertrauenspersonen über Ihre Situation. Familie und Freunde können emotionale Unterstützung bieten und Ihnen helfen, mit der Belastung umzugehen. Scheuen Sie sich nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn die Belastung zu groß wird.

Berufliche Weichenstellungen

Überlegen Sie frühzeitig, welche Auswirkungen das Verfahren auf Ihre berufliche Situation haben könnte. Möglicherweise sind vorsorgliche Maßnahmen erforderlich, um Ihren Arbeitsplatz oder Ihr Unternehmen zu schützen.

Ihr Anwalt kann Sie auch dabei beraten, wie Sie mit Arbeitgebern, Geschäftspartnern oder Kunden umgehen sollten, um den Schaden zu minimieren.

Präventive Maßnahmen für die Zukunft

Sorgfältige Geschäftsführung

Die beste Vorbeugung gegen Betrugsvorwürfe ist eine sorgfältige und transparente Geschäftsführung. Dokumentieren Sie wichtige Geschäftsvorgänge, halten Sie Vereinbarungen schriftlich fest und sorgen Sie für klare Kommunikation mit Geschäftspartnern.

Besonders bei Online-Geschäften oder komplexeren Transaktionen sollten Sie auf eindeutige Formulierungen und umfassende Aufklärung achten. Was für Sie selbstverständlich ist, kann von anderen missverstanden werden.

Rechtliche Beratung bei größeren Geschäften

Bei größeren oder ungewöhnlichen Geschäften sollten Sie sich vorher rechtlich beraten lassen. Ein Anwalt kann potentielle Risiken identifizieren und Ihnen helfen, Verträge und Abläufe so zu gestalten, dass Missverständnisse vermieden werden.

Diese Investition in präventive Beratung ist oft deutlich kostengünstiger als die spätere Verteidigung gegen Betrugsvorwürfe.

Checkliste: Vorgehen bei Betrugsanzeige

Sofortmaßnahmen:

  • Ruhe bewahren und nichts überstürzen
  • Unverzüglich erfahrenen Strafverteidiger beauftragen
  • Aussageverweigerungsrecht konsequent nutzen
  • Keine Kommunikation mit Anzeigeerstatter oder Zeugen
  • Alle relevanten Unterlagen sammeln und sichern

Kommunikation mit Behörden:

  • Polizeilichen Vorladungen nur mit anwaltlicher Begleitung folgen
  • Keine Aussagen ohne vorherige Beratung mit dem Anwalt
  • Durchsuchungen nur in Anwesenheit des Anwalts dulden
  • Alle Ermittlungsmaßnahmen dokumentieren lassen

Beweissicherung:

  • Chronologische Übersicht der Ereignisse erstellen
  • Alle relevanten Dokumente sammeln (Verträge, E-Mails, etc.)
  • Zeugen identifizieren und deren Aussagebereitschaft klären
  • Elektronische Beweise professionell sichern
  • Alternative Darstellung des Sachverhalts entwickeln

Langfristige Strategie:

  • Verteidigungsstrategie mit Anwalt entwickeln
  • Zivilrechtliche Risiken bewerten und minimieren
  • Berufliche und gesellschaftliche Folgen begrenzen
  • Präventive Maßnahmen für die Zukunft etablieren

Bei einer Betrugsanzeige ist schnelles und besonnenes Handeln gefragt. Wir unterstützen Sie gerne mit unserer Expertise im Strafrecht und entwickeln mit Ihnen eine optimale Verteidigungsstrategie.

Professionelle Verteidigung ist entscheidend

Eine Anzeige wegen Betrugs ist eine ernste Angelegenheit, die professionelle Behandlung erfordert. Die Komplexität des Betrugsdelikts bietet aber auch viele Ansatzpunkte für eine erfolgreiche Verteidigung. Oft lassen sich die Vorwürfe bereits in der Ermittlungsphase entkräften oder zumindest erheblich abschwächen.

Entscheidend ist die richtige Reaktion von Beginn an: Aussageverweigerungsrecht nutzen, erfahrenen Anwalt beauftragen und systematisch Entlastungsbeweise sammeln. Viele Verfahren scheitern daran, dass wichtige Tatbestandsmerkmale nicht erfüllt oder nicht beweisbar sind.

Die frühzeitige Einschaltung eines spezialisierten Strafverteidigers kann oft eine Eskalation verhindern und zu deutlich besseren Ergebnissen führen. Ein Anwalt kann nicht nur die rechtlichen Aspekte bewerten, sondern auch bei der Bewältigung der psychischen Belastung und der Schadensbegrenzung helfen.

Wichtig ist auch, aus dem Verfahren zu lernen und für die Zukunft präventive Maßnahmen zu etablieren. Sorgfältige Dokumentation, klare Kommunikation und rechtliche Beratung bei größeren Geschäften können helfen, zukünftige Probleme zu vermeiden.

Häufig gestellte Fragen

Bewahren Sie Ruhe und kontaktieren Sie sofort einen erfahrenen Strafverteidiger. Nutzen Sie Ihr Aussageverweigerungsrecht und machen Sie keine Angaben ohne anwaltliche Beratung.

Bei polizeilichen Vorladungen sind Sie grundsätzlich nicht erscheinungspflichtig, außer bei richterlicher Anordnung. Konsultieren Sie vorher unbedingt einen Anwalt.

Ohne anwaltliche Beratung sollten Sie keine Erklärungen abgeben. Auch gut gemeinte Aussagen können später gegen Sie verwendet werden.

§ 263 StGB kann eine Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder eine Geldstrafe zur Folge haben. Bei schweren Fällen nach § 263 Abs. 3 StGB, die besonders schwere Schädigungen betreffen, drohen sechs Monate bis zehn Jahre Freiheitsstrafe.

Ja, viele Betrugsverfahren werden eingestellt, wenn die Tatbestandsmerkmale nicht erfüllt sind oder nicht bewiesen werden können.

Die Kosten hängen vom Aufwand ab. Bei der Bedeutung und den möglichen Konsequenzen ist anwaltliche Vertretung jedoch unverzichtbar.

Bei größeren Betrugsvorwürfen können Vermögensarreste angeordnet werden. Ihr Anwalt kann dagegen vorgehen und versuchen, diese zu reduzieren.

Die Dauer variiert stark je nach Komplexität. Einfache Fälle können in wenigen Monaten abgeschlossen sein, komplexe Wirtschaftsstrafsachen können Jahre dauern.

Bei vorsätzlich falschen Anzeigen können unter Umständen Schadensersatzansprüche bestehen. Diese sind jedoch oft schwer durchsetzbar.

Um rechtliche Risiken zu minimieren, sollten Gespräche mit dem Geschädigten ausschließlich unter anwaltlicher Begleitung oder Beratung erfolgen, damit weder ungewollte Aussagen gemacht noch rechtliche Nachteile entstehen.

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